13.08.24 · OFD-Areal

Informationsveranstaltung zum Umbau der ehemaligen Oberfinanzdirektion als Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge

Viele kamen in die Kirche St. Agnes am 05.06.2024. Die Kirche war voll. Die OFD-Expertengruppe hatte noch die nur an wenige Personen versandte Einladung vervielfältigt und in einigen Straßenzügen des Viertels verteilt.

Zur Veranstaltung: Die Stadt Köln war durch den Sozialdezernenten Dr. Rau und die BRK Köln war durch Frau Köhle, Leiterin des Dez. 2, und die Herren Sieben und Möller vertreten.

Dr. Rau skizzierte einleitend die allgemeine Fluchtsituation und ihre Folgen für Deutschland und Köln. Die Stadt bemüht sich um eine ausgewogene Verteilung im Stadtgebiet. Die Innenstadt ist bereits jetzt schon das Stadtviertel mit dem höchsten Flüchtlingsanteil.
Frau Röhle berichtete über die Anforderungen an die BRK, ca. 5 % der nach D kommenden Flüchtlinge unterzubringen.
Herr Sieben berichtete dann über den Status der Aktivitäten für die Umnutzung der OFD: Ein Generalplaner für die Umgestaltung ist benannt. Die Umbauarbeiten sollen im 4. Q. 2024 beginnen und bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Die Dienstleister für den Betrieb der EAE, Sicherheit und Verpflegung sollen über europa-weite Ausschreibungen gesucht werden. Für die Beziehungen zur Nachbarschaft soll ein Umfeldmanagement eingerichtet werden.

Nach der allgemeinen – aus Sicht der IGNNV – unbefriedigenden Information gab es zahlreiche Wortmeldungen die sich kritisch, z. T. aber auch zustimmend zu dem Vorhaben äußerten. Kritisch wurde u. a. angemerkt:

  • die unzureichende Einbeziehung der Anwohner in der Nachbarschaft bei der Festlegung des EAE-Standorts
  • die nicht erkennbare Berücksichtigung des Umfeldes (Wohngebiet, Viva Agrippina, Problemspot Ebertplatz, mangelnde Infrastruktur)
  • die mangelnde Eignung der Bürogebäude für eine Wohnnutzung
  • die unzureichenden Freiflächen auf dem Gelände
  • die Unklarheit über das Sicherheitskonzept und die gesamte Logistik
  • die unbefriedigende und intransparente Prüfung von Alternativen
  • die Nichtsanierung der Gebäude und der geplante Leerstand des Hochhauses
  • die zu erwartenden hohen Kosten für die Umnutzung unter Berücksichtigung von Denkmalschutz und Brandschutz

Es gab auch zustimmende Stimmen:

  • Die Einrichtung der EAE in dem sogenannten Villen-Viertel zwischen Riehler Straße und Rhein wurde ausdrücklich begrüßt.
  • Es wurde daran erinnert und appelliert, dass man den Flüchtlingen helfen müsste in ihrer Not.
  • Es wurde gefragt, wie man in der EAE später helfen könnte.
  • Es wurde nach einem Sozialkonzept gefragt, nach einer Einbeziehung lokaler Kräfte, um das Miteinander zu aktivieren.

Anmerkungen zum Abschluss der Informationsveranstaltung:

  • Dr. Rau merkte an, dass ihm der Hotspot Ebertplatz und die anderen Problembereiche in Köln bekannt seien.
  • Frau Köhle berichtete, dass es mit den EAEs und ZUEs im Bereich der BRK keine Probleme gäbe. Über die weitere Information zu Fortschritten im Planungs- und Umbauprozess müsste noch nachgedacht werden.
  • Für weitere Fragen verwies man auf eine Mailadresse bei der Bezirksregierung: info.anwohner@brk.nrw.de